Deutsche Segelflugmeisterschaft 2023
Kai Lindenberg war mit Erfolg dabei und berichtet
Mit zehn von zwölf möglichen Wertungstagen ging am 10. Juni in Bayreuth die Deutsche Meisterschaft der drei „großen“ Klassen“ im Segelflug zu Ende.
Es waren ca. 90 Segelflugzeuge dort, die meist innerhalb von etwa eineinhalb Stunden in der Luft waren. Der auch für diese Gegend außergewöhnliche Ostwind hielt über den gesamten Wettbewerbszeitraum an, so dass fast immer nach Osten hin gelandet wurde. Auf der Westseite hat der Flugplatz einen steilen und ca. 150 m hohen Hang, der starke Lees erzeugen kann. Leider ist dies einem Segelflugzeug schon am ersten Wertungstag zum Verhängnis geworden, es ist in den Hang gekracht. Glücklicherweise ist der Pilot wieder wohlauf, und das Flugzeug ist reparabel.
Trotz der über den Wettbewerbszeitraum gleichbleibenden Wetterlage hat die Wettbewerbsleitung unterschiedliche und anspruchsvolle Tagesaufgaben herausgearbeitet. Diese Gegend von Thüringer Wald, Erz- und Fichtelgebirge, Bayerischer Wald, Frankenwald, Fränkische Schweiz u.v.m. bot Potenzial für Strecken zwischen 300 km bis 600 km Länge. Der Flugplatz Bindlacher Berg bietet Platz für vier Grasbahnen und eine Asphaltbahn, so daß auch Massenanflüge problemlos abliefen.
Für mich persönlich war es ein toller Wettbewerb. Meine Frau mit unseren kleinen Kindern war die ganze Zeit dabei, auf dem Campingplatz war viel Platz zum Spielen und gute Laune. Die Stimmung zwischen den Piloten war entspannt und die Organisation war prima.
Für diese DM hatte ich einen selbststartenden Arcus-M besorgt, da mein Flugzeug mit 28 m Spannweite in der auf 20 m begrenzten Doppelsitzerklasse, in welcher ich starten wollte, nicht mehr zugelassen ist. Da die netten Eigentümer nicht die ganze Zeit mitfliegen konnten, hatte ich insgesamt zwei Copiloten, mit beiden haben sich prima Teams ergeben. Leider habe ich mich am vorletzen Wertungstag bei der Wahl des optimalen Abflugzeitpunktes etwas verschätzt. Es war eine gewittrige Wetterlage in der sich die letzte aktive Wolkenbank relativ zügig vom Endpunkt der Aufgabe nach Westen entfernte. Wäre ich zehn Minuten früher an dieser aktiven Wolkenreihung gewesen, hätte der Endanflug noch geklappt. So aber habe ich an diesem Tag ca. 300 Punkte verloren. Insgesamt durfte ich an drei Tagen aufs Treppchen, und glücklicherweise hat es noch auf Platz vier der Gesamtwertung gereicht. Somit bin ich Mitglied des Bundesdeutschen B-Kaders geworden!
Vortragsreihe zur Flugsicherheit: „ALLES FLUSI“
Petition: → gegen Flugplatzschließung Salzgitter