Mit dem Tragschrauber in Mittelamerika unterwegs
Mitte Januar 2022 war es endlich soweit. Corona, Delta und Omikron konnten uns nicht davon abhalten, unsere Reise nach Costa Rica anzutreten. Dort wollten wir unseren Tourguide Guido von „Fly with Us!“ treffen und mit insgesamt 6 Tragschraubern eine 14-tägige Rundtour über Panama starten.
Fliegen in Costa Rica ist anspruchsvoll. Zwischen Pazifik und Karibik liegt ein großer Gebirgszug (die „Cordillera de Talamanca“), so dass es große Druckunterschiede gibt und Windgeschwindigkeiten bis zu 50 Knoten keine Seltenheit sind. Schön bei Rückenwind, blöd bei Gegenwind. An der Pazifikküste ist das Wetter in der Trockenzeit relativ stabil, aber in der Karibik warten immer wieder auch Regenfronten, wie wir selbst erfahren mussten. Eine gute Flugvorbereitung incl. Überlegungen zu Ausweichrouten und Spritdepots ist daher unerlässlich.
Nach den obligatorischen Check-Flügen zur Einstimmung auf die dortigen Bedingungen mit Sonne und Wind und so, erwarteten uns spektakuläre Flugtage. Wir starteten in Sámara an der Pazifikküste und querten in 5.000 ft Höhe über den Arenalsee auf die Karibikseite nach Tortuguero, um von dort an der Küste entlang Panama zu erreichen. Die Landschaft an sich ist schon atemberaubend – kilometerlange Sandstrände, weite Ebenen, Regenwald, Ananas-, Palmen- und Bananenplantagen. Aber die Farben der Karibik verschlugen uns noch einmal die Sprache.
Trotz akkurater Flugvorbereitung kam uns das Wetter an einem Tag ganz schön in die Quere. Auf dem langen, einsamen Stück von Bocas del Toro nach Panama City hatten wir schöne Sonnenminuten, aber immer wieder auch ordentliche Regenschauer, die uns sichtbedingt an unsere fliegerischen Grenzen brachten. So waren wir froh, als irgendwann die Hochhäuser von Panama auftauchten und wir entlang des beeindruckenden Panamakanals den Flughafen Panama City Marcos A Gelabert (PAC) ansteuerten.
Die nächsten Tage verbrachten wir im Inselparadies Panama. Egal, ob über den Islas las Perlas im Pazifik oder über dem San Blas Archipel in der Karibik – Bilderbuchfarben. Nach einem kurzen, erneuten Aufenthalt in Panama City flogen wir entlang der Pazifikküste wieder Richtung Costa Rica.
Ein absoluter, fliegerisch anspruchsvoller Höhepunkt stellte die Wiedereinreise nach Costa Rica dar. Aufgrund der Pandemiebestimmungen waren wir gezwungen, als ersten Flughafen in Costa Rica den internationalen Flughafen von San José „Santamaria“ anzufliegen. Dieser liegt in einem Talkessel auf einer Höhe von 3022 ft. Wir mussten für den Anflug hoch hinaus, zwischen den Wolken hindurch ging es auf Kurs der Landebahn. Doch da eine große Maschine im Anflug war, ließen sie uns bei 22 kt Crosswind auf dem parallel laufenden Taxiway landen. Nur Sekunden nach unserem letzten Flieger landete der Airliner. Puh, das war ganz schön aufregend. Wir wurden behandelt wie die „Großen“, bekamen eine offizielle Parkposition und konnten dann alle Formalitäten erledigen. Natürlich waren wir für alle die Attraktion.
Nach 14 Tagen und 30 ereignisreichen Flugstunden landeten wir wieder wohlbehalten in Sámara. Wir freuen uns schon auf unseren nächsten Besuch in diesem wunderschönen Land und schwelgen bis dahin in Erinnerungen. Weitere Eindrücke gibt es auch in unserem Blog: https://www.gyrocopter-scenic-flights.de/reiseblog/costa-rica-2022/ – schaut gerne einmal vorbei.
Katrin und Martin Winter
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