Kaliningrad, russisch Калинингрáд, früher Königsberg, Hauptstadt der russischen Exklave Kaliningrad, eingerahmt von Polen, Litauen und der Ostsee und etwa so groß wie Schleswig-Holstein: Hier wurde ab 1919 am Stadtrand von Königsberg der erste deutsche zivile Verkehrsflughafen und damit einer der ersten Verkehrsflughäfen der Welt aufgebaut:

Nachrichten für Luftfahrer,
herausgegeben vom Reichsverkehrsministerium –
Jahrgang 4, Nr. 10,  Berlin 11. März 1923
Flughafen Königsberg-Devau
Lage: 54°43′ N – 20° 36′ O, 23 m ü. M., 2,5 km nordöstlich Königsberg. Fläche: 1500 × 1000 m, ebener fester Boden, glatte Grasnarbe, ständig trocken. Umgelände: ebener Exerzierplatz. Ein Teil des Geländes ist zwecks Grasnutzung verpachtet. Nord- und Westseite: Drahtzaun, Kasernen, Schuppen, Ställe. Ansteuerungspunkte: große dreimastige FL-Anlage 1 km südwestlich des Platzes, nordwestlich am Platz ehemalige Kaserne mit Türmchen. Landezeichen liegt ständig aus. Anlage: 1 neue Halle aus Eisenkonstruktion für 12–15 Flugzeuge, 24 × 22 m, 2 Tore mit je 27 m Spannweite. Werkstätten der Luftverkehrsgesellschaften (Deruluft und Junkers) in festen Anbauten an der Halle, ferner Werkstätten der Devauer Automobilgesellschaft am Platze. 2 Betriebsstoffbehälter (Martini und Heineke) für 7500 Liter. Sanitätswache, Verwaltung und Auskünfte: Luftverkehrsbüro Meyhöfer, Flughafen Devau, Fernsprecher 1856. Empfangsantenne der Landeswetterwarte im Verwaltungsgebäude. FL-Station in der Stadt.
(Quelle: Wikipedia, „Flughafen Devau“; dort weitere interessante Informationen!)

 

Flughafen Devau heuteFlughafen Devau heute

Die erste internationale Linienflugverbindung Europas führte von Berlin über Danzig nach Königsberg-Devau, und später weiter über Riga nach Moskau. Auch das Luftschiff Graf Zeppelin landete in Devau. Später wurde der Flughafen ins Streckennetz der Deutschen Lufthansa integriert. die dort Werkstätten unterhielt. Heute starten und landen in Devau noch Sportflugzeugen, der Linienverkehr nutzt den nach dem Krieg errichteten internationalen Flughafen Kaliningrad-Chrabrowo.

Unser Mitglied Detlev Kellinghusen erhielt den Hinweis auf die Feiern zum 100-jährigen Jubiläum des Flughafens Devau von einem russischen Freund. In verschiedenen deutschen Flugsport-Vereinen gab es Pläne, zu diesem Ereignis nach Kaliningrad zu fliegen. Der Luftsportverein von Kiel, Partnerstadt von Kaliningrad, koordinierte die Aktivitäten. Detlev schloss sich dem Unternehmen an. Er erhielt von seinem früheren Arbeitgeber, der Lufthansa, sogar das Mandat, deren Grüße und als Gastgeschenk das Buch „Im Zeichen des Kranichs“ über die Geschichte der Lufthansa an die Stadtverwaltung von Kaliningrad zu überbringen.

So startete er am 16. August in Aschaffenburg-Großostheim und flog fast auf dem Großkreis Richtung Kaliningrad-Chrabrowo. Die polnische Grenze querte er nahe Frankfurt/Oder, die Grenze zu der russischen Enklave Kaliningrad über dem Frischen Haff. Seine Moran MS 880, mit ca. 150 km/h Reisegeschwindigkeit nicht gerade die schnellste unter den einmotorigen Sportflugzeugen, schaffte die ca. 940 km lange Strecke dank Rückenwind in einer Flugzeit von fünf Stunden – nonstop! Nach Erledigung der Einreiseformalitäten war es nur ein kurzer Hüpfer zum alten Flugplatz Devau am Stadtrand von Kaliningrad.

Linkes Bild: Die Weichsel, etwa 40 km südlich von Danzig
Rechtes Bild: Das Frische Haff trennt die Frische Nehrung (rechts) von der Danziger Bucht (links); Überflug der Grenze von Polen zur russischen Enklave Kaliningrad

Über die Erlebnisse in Kaliningrad berichtet der Königsberger Express auf seiner Website:
<Bericht von Alexandra Jelitte im Königsberger Express“>

Detlev Kellinghusen (3. von links) übergibt im Namen der Lufthansa ein Buch als Gastgeschenk an den Stadtrats-Vorsitzenden Andrej Kropotkin (4. von links)

Vor einem Rundflug mit Tatlana Woloshina vom Hanse Office Kaliningrad, dem Organisator des Ereignisses

Nach drei Tagen voller interessanter Begegnungen und Erlebnisse startete Detlev Kellinghusen zum Rückflug nach Aschaffenburg – Flugdauer ohne helfenden Rückenwind: sieben Stunden.

Detlev Kellinghusen / ma

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